Inspector Barnaby: Morden ist eine Kunst!

Die skurrilen Krimis um Inspector Tom Barnaby und seine »Sidekicks« Gavin Troy, Dan Scott und Ben Jones spielen im ruralen England, genauer gesagt in der (fiktiven) Grafschaft Midsomer und sind bevölkert von herrlichen Exzentrikern, die zumeist Mord und Totschlag im Sinn haben.

ZITAT TROY-DARSTELLER DANIEL CASEY: »… IN MIDSOMER WIRD GERNE GEMORDET, ABER IMMERHIN SIND DIE IMMOBILIENPREISE NIEDRIG, UND DIE AUFKLÄRUNGSRATE DER MORDE BETRÄGT 100% …«

Seit 1997 läuft die Serie im britischen ITV, wurde mittlerweile in über 200 Länder von Afghanistan bis Zaire verkauft und ist der erfolgreichste Exportschlager unter den britischen Serien. Seit 2005 wurde die Serie unter dem Titel Inspector Barnaby auch in Deutschland ausgestrahlt und gehört mit durchschnittlich 4 Millionen Zuschauern zu den populärsten Krimireihen des ZDF. Die Kombination aus Mord und Totschlag, ländlicher Idylle und teils makabrem Humor begeistert nicht nur die Fans »marpleesker« Krimikost. 
Entsprungen sind die Figuren der giftgetränkten Feder von Caroline Graham, und man wundert sich, wie diese reizende, kultivierte Lady so viel mehr Blut aus ihren Romanen tropfen lässt als die meisten anderen Kriminalschriftsteller… Insgesamt hat Caroline Graham 7 Barnaby-Romane verfasst, davon wurden 5 fürs Fernsehen adaptiert. Alle weiteren Folgen wurden Inspector Barnaby im gleichen schwarzhumorigen Stil von diversen Drehbuchautoren auf den Leib geschrieben.

DREHBUCHAUTOR ANTHONY HOROWITZ: »ES GEHT NICHT NUR UM MORD, SONDERN AUCH UM ERPRESSUNG, GESCHWISTERLIEBE, SEXUELLE PERVERSIONEN, NEID, HASS, ARGLIST – ALLES, WAS WIR AM ENGLISCHEN LANDLEBEN SO LIEBEN …«

Die malerische Grafschaft Midsomer ist eindeutig DIE Gegend mit der höchsten Verbrechensrate in England! Nirgendwo sonst gibt es so viele ruchlose Gräueltaten – und das in idyllischen Landschaften, schmucken Gärtchen, urigen Cottages und altehrwürdigen Herrenhäusern. Selbst Queen Elisabeth II. und ihre Frau Mutter äußerten sich höchst besorgt über die rapide Abnahme der Anzahl ihrer Untertanen.
Inspector Tom Barnaby traf in seinen Fällen auf die exzentrischsten Zeitgenossen, die bizarrsten Tatorte und die kuriosesten Mordinstrumente und klärte mit Intuition und Understatement die heimtückischen, aber durchaus kreativen Morde auf.

DS BEN JONES: »DIESES DORF IST MERKWÜRDIG!«
DCI TOM BARNABY: »JONES, DIE SIND ALLE MERKWÜRDIG!«

Das fiktive Midsomer, pittoresker Schauplatz der Krimiserie Inspector Barnaby, liegt in Wirklichkeit in verschiedenen Grafschaften im mittleren Süd-England. Gedreht wird vor allem in Buckinghamshire und Oxfordshire, mitunter aber auch in East-Sussex, Hertfordshire, Berkshire und Devon, wo Städtchen und Dörfer mindestens genauso reizende Namen haben wie ihre »Pseudonyme« in Midsomer.

Die Vorbilder für »Badger’s Drift« (Obacht! Gefährlichster Ort in Midsomer!), »Midsomer Worthy«, »Strangler’s Wood« oder »Upper Warden« und »Lower Warden« waren Drehorte wie beispielsweise Little Haseley, Maple Durham oder Nettlebed.

Für die zahlreichen Barnaby-Fans werden dort inzwischen geführte Midsomer Murders-Touren angeboten, um die grausigen, aber zumeist beschaulichen Tatorte selbst zu inspizieren. Wer ein kühles Pint in einem behaglichen Stammpub von Inspector Barnaby genießen möchte, bestellt es im »Lions Of Bledlow« in Bledlow, im »Crown« in Cuddington, im »Swan« in Swan Bottom oder im »Six Bells« in  Warborough. Das »Bull & Butcher« in Turville Heath empfiehlt dazu einen »Midsomer Burger«.

Da für jede Folge ungefähr 5 Wochen lang gedreht wird, können Touristen also durchaus auf aktuelle Dreharbeiten stoßen. Darsteller kamen und gingen – aber die herrliche Kulisse von »Midsomer« bleibt bestehen!

Faszinierende Fakten für Fans

  • Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 ermittelte Detective  Chief Inspector Tom Barnaby in über 200 Mordfällen!  Und als wären dies der Verblichenen nicht genug, kamen in  den 14 Jahren noch 10 Unfälle, 11 Selbstmorde und 9 natürliche  Todesfälle hinzu – das sind im Durchschnitt 2,84 Tote pro Folge!
  • Bei 12 Personen wurde mit Gift (u. a. Sekret eines tropischen  Frosches oder fl üssiges Nikotin) nachgeholfen, 9 wurden ertränkt  (einer davon in einer kalten Tomatensuppe), es gab 6 Verbrennungsopfer (z. B. in einer Strohpuppe), und 4 verstarben durch Pfeil und Bogen vor ihrer Zeit…
  • Mörderische Utensilien, um unliebsame Zeitgenossen ins Jenseits  zu befördern, waren häufi g nicht so herkömmliche Waffen wie Pistole, Messer oder Krawatten. Dem Erfindungsreichtum der Midsomer-Mörder waren keine Grenzen gesetzt. Als Mordwerkzeuge dienten beispielsweise Golf- und Cricketschläger, Schüreisen, Kerzenleuchter, eine Haarnadel, Diaprojektor, Mikrofon, ein gedoptes Pferd, Mistga bel, ein Neptun-Dreizack, ein keltischer Speer, eine Hausbar, eine Guillotine, eine Eiserne Jungfrau, ein dann doch echtes »falsches« Theatermesser, Replika eines römischen Katapultes, ein prähistorischer Schädel eines Smilodon fatalis, eine Autohebebühne oder eine Fitnessmaschine. Auch Küchenzubehör und Haushaltsgeräte wie Bratpfannen und Wäschetrockner waren zuweilen recht hilfreich beim Beseitigen von störenden Widersachern.

In der Hitparade der beliebtesten Todesumstände finden sich allerlei ausgefallene Tathergänge:

  • Höchst unappetitlich endete zum Beispiel das Dasein von Elspeth  Inkpen-Thomas, die gezwungen wurde, mit Eisenhut vergiftete Pasta zu vertilgen. 

  • Auf Nummer sicher gehen wollte der Mörder des Kriegsveteranen Henry Hammond, der selbigen erst erschossen und anschließend mit einem ferngesteuerten Rollstuhl in einen  Milchlaster gelenkt hatte. Nicht minder unangenehm dürfte auch Dexter Lookwoods Dahinscheiden gewesen sein, der ebenfalls doppelt gemeuchelt wurde: Zunächst zerquetscht von einem Gabelstapler mit Relish-Gläsern, verstarb er letztendlich gar in einem Sterilisator. 
  • Seinen Kopf verlor im wahrsten Wortsinn der allseits gehasste Immobilienhai Hugh Dagleish in einer Geisterbahn, der sich wohl ein vergnüglicheres Ende seines Jahrmarktbesuchs gewünscht hätte.
  • Ein weiteres unglückseliges Opfer, Bauunternehmer Geoff Rogers, wurde bei vollem Bewusstsein in seinem Cabrio in Beton gegossen, gelähmt durch ein Betäubungsmittel, das sogar ein Pferd umgehauen hätte…
  • Den für ihn perfidesten Tod erlitt aber sicherlich Weinkenner Otto Benham, der, im Vorgarten seines Anwesens an Croquet-Tore gefesselt, von seinen erlesensten Tropfen erschlagen wurde: »MEIN GOTT – NICHT DER ’78ER MARGAUX, SIE VERFLUCHTER BARBAR!!!«

In Midsomer tummelten sich auch etliche »Wiedergänger« wie Selina Cadell, die in der ersten Folge durch Suizid und in einer späteren Episode als Hotelempfangsdame Eleanor Crouch im Wäschetrockner endete, und selbst Nettles-Nachfolger Neil Dudgeon gab bereits in einer Folge den Gärtner, obwohl der nicht der Mörder war. Das mit Abstand schrägste Pärchen der gesamten Serie sind aber wohl Iris und Dennis Rainbird, gespielt von Elisabeth Spriggs und Richard Cant, als erpresserische Mutter und deren schwuler Bestattersohn mit schwarzem Porsche und dem Autokennzeichen RIP 1. Kurioserweise durften sie 9 Jahre später noch einmal ihren ersten Auftritt toppen und als Iris’ Schwester Ursula Gooding und Sohn Alistair das Örtchen Midsomer Barton heimsuchen.

BARNABY ZU JONES: »GROSSER GOTT! … ICH KÖNNTE SCHWÖREN, DIE HAB’ ICH VOR EIN PAAR JAHREN SCHON MAL GESEHEN.«

Zu den zahlreichen Gaststars gaben sich neben der Crème de la Crème der britischen Schauspielergilde auch so illustre Protagonisten die Ehre wie Rockstar Suzi Quatro, Herr Der Ringe-Elb Orlando Bloom, der fünffache Goldmedaillen-Gewinner im Rudern, Sir Steve Redgrave, und es heißt, auch Roger Moore, Sharon Stone und sogar Johnny Depp hätten allzu gerne eine Rolle als Opfer oder Mörder bei Inspector Barnaby.  

AUTOR HOROWITZ AUGENZWINKERND: »HÄTTE ICH ORLANDO BLOOM NUR IN WIRKLICHKEIT UMGEBRACHT – WIE VIELE SCHLECHTE FILME WÄREN UNS ERSPART GEBLIEBEN …«

Inspector Barnaby – Die John Nettles Gesamtbox
(UK 2015)
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